Leicht östlich des Pordoi Joches in einer Höhe von 2239 Metern, sieht der Besucher nur wenige Kilometer entfernt die Kuppe des Col di Lana, dahinter das ehemalige Frontgebiet der Ampezzaner Dolomiten und im Süden das Eis bzw. der Gletscher der Marmolada (3342 m).
Der Bau des Ossariums am Pordoi Joch stammt in seinen Anfängen noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Krypta war bereits vom Volksbund fertiggestellt worden; in ihrem Inneren hatten schon 8.582 österreichische und deutsche gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges ihre letzte Ruhestätte erhalten, als der Zweite Weltkrieg den weiteren Ausbau unterbrach. 1956 wurde mit der Fortführung der Arbeiten begonnen, wobei die Gebeine der gefallenen Soldaten der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges aus verschiedenen Friedhöfen der Prov. Belluno, in Erdgräbern bestattet wurden. Der Bau ist in drei deutlich erkennbare Stufen gegliedert.
Eine weite Rundmauer von über 54 Metern Durchmesser umschließt einen 8,5 Meter breiten Erdring, in dem 849 Tote des Zweiten Weltkrieges ruhen. Die zweite Stufe wird von einer über fünf Meter hohen Rundmauer mit 30 Metern Durchmesser gebildet, aus deren Mitte als dritte Stufe sich ein 8,5 Meter hoher achteckiger Baukörper erhebt. Am oberen Rand dieses Oktogons sind auf jeder Seite drei schmale Scharten eingelassen, die als eine Art Lichtfries den Innenraum erhellen. In der Mitte der Halle, deren Fußboden aus Porphyrplatten besteht, befindet sich auf einem Podest eine Flammenschale. An den Seitenwänden stehen die überlebensgroßen Figuren trauernder Soldaten aus italienischem Muschelkalk.